Kaufen statt Miete zahlen – Eine vollumfängliche Überlegung

Die Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum in Großstädten ist so hoch wie nie. Steigende Kaufpreise und eine ohnehin steigende Nachfrage nach Wohnraum führen letztendlich zu Mieten, wo sich viele fragen, ob für den Mietpreis nicht gleich ein Eigenheim gekauft werden soll.
Share on twitter
Share on whatsapp
Share on facebook
Share on email

Ab wann rentiert sich die Investition in das Eigenheim, ist Kaufen immer die bessere Option? Diese rechnerische Analyse verdeutlicht anschaulich die Pros und Contras eines Eigenheimkaufs und dessen finanzielle Implikationen.

 

Die Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum in Großstädten ist so hoch wie nie. Steigende Kaufpreise und eine ohnehin steigende Nachfrage nach Wohnraum führen letztendlich zu Mieten, wo sich viele fragen, ob für den Mietpreis nicht gleich ein Eigenheim gekauft werden soll. Nicht selten wird aufgeführt, dass die eingesparte Miete als Bedienung des Kredits genutzt werden könnte und dadurch gleichzeitig eigenes Vermögen aufgebaut wird. Bei einer 80 Quadratmeter großen Wohnung mit anfänglich 10 EUR je m² und 1 % Mietpreissteigerung pro Jahr wären in 20 Jahren so rund 211.000 EUR an Miete fällig. Warum also das Geld nicht lieber in ein Eigenheim investieren?

Was eine vergleichbare Wohnung kostet

Um eine vergleichbare Wohnung zu kaufen, sind je nach Standort mindestens 240.000 EUR nötig. Ausgangspunkt dieser Überlegung sind die derzeit in Großstädten vorliegenden Vervielfältigungsfaktoren von rund 25. Dieser dient als Multiplikator von Jahresnettomiete zu Kaufpreis. Leider ist das nicht alles. So sind bspw. bei einem Neubau und Kauf vom Bauträger rund 8 % bzw. 19.200 EUR Erwerbsnebenkosten durch selbst eingebrachte Mittel zu berücksichtigen. Außerdem möchte der Verkäufer der Immobilie sein Geld, was in den meisten Fällen finanziert wird. Bei einer 100 % Finanzierung und 1,5 % Sollzinsbindung investiert man in Summe rund 299.000 EUR, um das Eigenheim schuldenfrei zu haben und auch wirklich sein eigen nennen zu können.

Mieten oder Kaufen? Eine Analyse. Bildquelle: Pixabay.

Welche Randfaktoren in den meisten Fällen unberücksichtigt bleiben

Nur die Bedienung des Kredits von 1.165 EUR im Monat erhöht zumindest bei einem anfänglichen direkten Vergleich zur Miete von 800 EUR pro Monat die Kosten um 365 EUR. Hinzu kommen Instandhaltungskosten von ca. 67 EUR im Monat und Kosten der Wohnungseigentümergemeinschaft von ca. 30 EUR im Monat. Selbst bei einem Vergleich zur Miete nach 20 Jahren sind rund 296 EUR pro Jahr mehr aufzubringen. Wer sich das dennoch zutraut wird nach 20 Jahren und bei einem Kauf in guter Lage mit einem Gegenwert von wahrscheinlich mindestens 240.000 EUR belohnt.

Spätestens jetzt hört die Überlegung in vielen Fällen auf. Warum sollte man sich auch Gedanken über Themen wie Standortwechsel oder Familienplanung und sich ändernde Ansprüche machen? Schließlich ist dadurch das Eigenheim schnell obsolet und ist evtl. mit Preisabschlägen zum Verkauf gezwungen. Eine Mietwohnung gewährt durch eine 3 monatige Kündigungsfrist jederzeitige Flexibilität.

Ein nicht zu verachtender und letzter Punkt ist, dass durch die geringere Mietbelastung die Möglichkeit besteht, die Differenz zu einem Kredit in alternative Anlagen wie einen ETF Sparplan zu investieren. Somit wird Vermögen gebildet und die Flexibilität erhalten.

 

DISCLAIMER: Dieser Artikel drückt meine persönlichen Ideen und Ansichten aus. Jede Information die ich verbreite stammt aus Quellen die ich für glaubwürdig und passend erachte. Ich erhalte weder eine finanzielle Kompensation für das Schreiben dieses Artikels, noch bin ich Anteilseigner einer der Firmen die ich erwähne. Ich ermutige alle Leser eigene Analysen durchzuführen bevor Investitionsentscheidungen getroffen werden.

RELATED TOPICS :

Born2Invest Staff

Born2Invest Staff

AKTUELLE ARTIKEL

Beliebte Artikel