Automobilindustrie – Eigentlich hatten die Verantwortlichen von Bild am Sonntag und Auto Bild nicht damit gerechnet, dass Elon Musk den Preis persönlich entgegennimmt, die Bombe lies der Tesla CEO aber erst nach der Preisverleihung hochgehen.
Ich habe eine Ankündigung zu machen, so kündigte der Tesla-Chef eine Nachricht an, die der deutschen Automobilindustrie nicht gefallen wird. Bei der Preisverleihung verkündete Musk, das Tesla in Grünheide im Landkreis Oder-Spree seine nächste „Gigafactory“ errichten werde. Bis dahin dachten noch alle Beteiligten, das es sich nur um die angekündigte Batteriefabrik handele, die Tesla schon seit einige Jahren in Europa plant.
In einem Tweet nach der Veranstaltung bestätigte Musk aber, dass in dem neuen Berliner Werk auch Fahrzeuge gebaut werden sollen. Laut ihm soll Ende 2020 die Produktion des SUV Modell Y in Berlin starten. Das wäre die vierte Generation von Elektrofahrzeugen aus dem Hause Tesla. Das Modell E hat sich schon seit einiger Zeit als sehr hochwertiges Fahrzeug bewährt und besonders bei den Sicherheitstest hervorragende Werte erzielt.
Zur Begründung für die Standortwahl gab der Milliardär dabei unter anderem die außergewöhnliche Qualität deutscher Ingenieurskunst an. „Wir werden definitiv ein höheres Tempo vorlegen müssen als der Flughafen“, sagte Musk in Anspielung auf den nicht fertig werden wollenden Hauptstadtflughafen BER.
Bloomberg Nachrichten
Währenddessen versucht die deutsche Automobilindustrie den Vorsprung von Tesla wieder gut zu machen und bringt die ersten vollelektrischen Modelle auf den Markt. In den letzten Monaten hat sich die Industrie lautstark für Subventionen und Zuschüsse bemüht, weil sie aufgrund von Management Fehlentscheidungen den technischen Anschluss verloren hat und nun gezwungen ist Milliarden Euro zu investieren.
Jetzt wo die Grundlagen für weitere Subventionen gelegt sind, baut Tesla eine Fabrik auf deutschem Boden und wird auch von den Förderungen profitieren und die Politiker klatschen in die Hände und freuen sich über die 7.000 Arbeitsplätze die in der Megafabrik entstehen werden.
Über 500 Autohersteller interessieren sich für den europäischen Markt
Aber auch von der anderen Seite der Welt kommen unangenehme Nachrichten für die deutsche Automobilindustrie. Der chinesische Autohersteller Aiways hat angekündigt seinen elektrischen SUV U5 im zweiten Quartal 2020 in Europa auf den Markt zu bringen. Der noch nicht einmal drei Jahre alte Elektroautohersteller hat laut dem Mitgründer Fu Qiang schon alle Genehmigungen und Zertifikate um den Sprung nach Europa machen zu können.
Das Problem ist, der U5 wird gerade einmal 25.000 Euro kosten und hat auch ein sehr ansprechendes Design. Sollte der SUV den Ansprüchen der europäischen Kunden entsprechen und Aiways mit dem Fahrzeug in Europa erfolgreich sein, stehen schon einige hundert andere chinesische Autohersteller bereit, um auch nach Europa zu kommen.
Der chinesische Staat hat die Hersteller von Elektrofahrzeugen mit Milliarden Yen in den letzten Jahren gefördert. So entstanden in der Republik China mehr als 500 Hersteller. Nachdem aber die Verkaufszahlen in China in den letzten Monaten drastisch gefallen sind, hat die chinesische Regierung die Förderungen eingestellt. Die chinesischen Hersteller suchen jetzt nach neuen Absatzmärkten, und Europa scheint ein guter Absatzmarkt zu sein.
Es ist schon grotesk, jahrelang investierten die deutschen Hersteller in die Produktion in China, weil sie auch einen Teil des riesigen Absatzmarkts bedienen wollten. Jetzt schlägt der Markt zurück, keiner spricht mehr von der Zukunft des Diesels oder des deutschen Qualitätsautomobils.
Der einzige Grund, warum die chinesischen Unternehmen auf dem europäischen Markt scheitern könnten, ist die Meinung der Bevölkerung über die Qualität der chinesischen Produkte. Viele Europäer und insbesondere die Deutschen, können die Dimensionen der Kapazität des Volksrepublik China noch nicht erfassen. Der beste Beweis für die Qualität der chinesischen Produkte begleitet uns täglich. Drehen Sie doch einmal ihr iPhone um und schauen Sie, wo es hergestellt wird. Kein Apple-Fan, dann sollten Sie trotzdem einmal schauen wo ihr Handy hergestellt wurde.
Cover Bild: Foto de Craig Adderley en Pexels
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