Afrikanische Fintech Interswitch wird zum Einhorn

Das Startup Interswitch ist ein gutes Beispiel für das Potential des afrikanischen Markts. Eine junge Bevölkerung erwartet neue Finanzdienstleistungen, die auf den Markt abgestimmt sind.
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Der amerikanische Kreditkartenanbieter Visa hat in das nigerianische Startup Interswitch investiert. Visa behauptet, dass der Startup einen Wert von über 1 Milliarde USD besitzt und hat es damit in den Status eines Einhorns erhoben.

Bis jetzt ist die Höhe der Investition von Visa noch nicht bekannt gegeben worden. Auch die Vertreter von Interswitch lehnen es noch ab, eine Summe für die 20prozentige Beteiligung zu nennen. Anonymen Quellen zufolge, ist der Börsengang von Interswitch in vollem Gange. Er soll von JP Morgan geleitet werden und es ist geplant den Börsengang in der zweiten Hälfte 2020 zu vollziehen.

Bis jetzt hat Interswitch bereits 19 Millionen aktive Kunden in ihrem Netzwerk. Mit der Bewertung von Visa ist Interswitch erst das zweite afrikanische Startup, das durch Risikokapital unterstützt wird und mit dem Rang eines Einhorns bewertet wird. Das erste war das Startup Juma, dessen Wert aber mittlerweile durch die schwankenden Aktienkurse unter 1 Milliarde USD gefallen ist.

Das Potential in Afrika

Die Investition von Visa wird mit dem wachsenden Potential des afrikanischen Markts erklärt. Es bietet dem globalen Zahlungsanbieter die Möglichkeit, Beziehungen zu lokal etablierten Plattformen aufzubauen. Der afrikanische Subsahara-Markt ist einer der am schnellsten wachsenden Fintech-Märkte der Welt. Das Wachstum wird von einer jungen und dynamischen Bevölkerung angetrieben. Das Verbraucherverhalten entwickelt sich enorm schnell und verstärkt den Wunsch nach neuen Zahlungslösungen, die auf dem gesamten Kontinent und im Ausland akzeptiert werden. 

Laut dem Interswitch CEO und Gründer Mitchell Elegbe, ist die Partnerschaft mit Visa eine exzellente Möglichkeit die Transformationsphase des afrikanischen Zahlungsverkehrs voranzutreiben. Er hat das Unternehmen 2002 gegründet und gilt als ein Pionier in der afrikanischen digitalbasierten Wirtschaft. Das Unternehmen ist mittlerweile in 23 afrikanischen Länder vertreten. 

Das afrikanische Fintech Interswitch auf Erfolgskurs!
Foto de Burak K en Pexels

Interswitch deckt von der Bezahlung der Stromrechnungen über Zahlungsplattformen bis hin POS-Terminals das ganze Leistungsspektrum eines modernen Fintech-Unternehmens ab. Das eigene Debitkartennetz besitzt schon 19 Millionen aktive Karten. Die Investition von Visa in Interswitch verändert die Fintech-Landschaft „erheblich“ und bestätigt das strategische Interesse globaler Zahlungsriesen an der afrikanischen Finanzdienstleistungsbranche, bestätigt Victor Asemota, ein erfahrener Tech-Investor. „Früher haben wir über Validierung gesprochen, aber jetzt sind wir weit darüber hinaus, uns bei den großen Akteuren strategisch zu positionieren. Es geht nicht mehr darum, „mal zu sehen, wohin das führt“. Es geht jetzt darum, auf den Zug zu springen.“

Wird Interswitch sich auf dem Markt festigen?

Entscheidend wird sein, wie Interswitch jetzt auf dem Markt festigen kann. In Afrika entstehen viele neue Zahlungsplattformen, die den Kunden und den Händlern neue Optionen anbieten. Die Beteiligung von Visa könnte jetzt einen Boom auslösen, bei dem sich mehr globale Unternehmen an den lokalen Fintechs beteiligen werden. Der afrikanische Markt benötigt die Beteiligungen, um auch auf dem internationalen Markt die verdiente Aufmerksamkeit zu bekommen.

Interswitch hat seinerseits das Interesse für Akquisitionen auf dem afrikanischen Markt signalisiert. Vor kurzem hat das Unternehmen das Startup e-Clat Healthcare mit einer Mehrheitsbeteiligung übernommen. Vor drei Jahren hat Interswitch den Finanzdienstleister VANSO aufgekauft und sich zwei Jahre vorher die Mehrheitsbeteiligung an dem auf Ostafrika ausgerichteten Finanzdienstleister Paynet gesichert. 

Cover Bild: Foto de Piet Bakker en Pexels

AUSSCHLUSS: Dieser Artikel drückt meine eigenen Ideen und Meinungen aus. Alle Informationen, die ich weitergegeben habe, stammen aus Quellen, die ich für zuverlässig und genau halte. Ich habe keine finanzielle Entschädigung für das Schreiben dieses Beitrags erhalten, noch besitze ich Aktien von einem Unternehmen, das ich erwähnt habe. Ich ermutige jeden Leser, zuerst seine eigene sorgfältige Recherche durchzuführen, bevor er Anlageentscheidungen trifft.

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Thomas Pentzek

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